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 Tour 12: Tagesausflug La Gomera



Strecke:
Los Cristianos - Fähre nach La Gomera - San Sebastian de La Gomera - Nationalpark (TF-713) - Garajonay - Arure - Valle Gran Rey - Arure - Las Hayas - El Cercado - Chipude - Nationalpark - Hermigua - Agulo - Hermigua - San Sebastian - Fähre nach Teneriffa - Los Cristianos

Dauer: ca. 9 - 11 Stunden


Ende Oktober 2007 unternahmen wir bei Kaiserwetter einen Tagesausflug von Teneriffa aus auf die Kanaren-Insel La Gomera.

Thema Mietwagen: Die meisten Mietwagenfirmen gestatten die Mitnahme des Leihautos auf die Fährpassage zur Nachbarinsel La Gomera nicht. Ausnahmen sind Autoverleiher, die auch auf La Gomera eine Niederlassung besitzen (z.B. Cicar). Erkundigen Sie sich am Besten bei der Mietwagenfirma Ihrer Wahl, ob die Mitnahme möglich ist.
Ansonsten kann man sich am Vortag telefonisch auf La Gomera in San Sebastian einen Mietwagen reservieren lassen. Am Abfahrtshafen Los Cristianos kann man seinen Mietwagen am Hafen gegen Gebühr (ca. 14 Euro) abstellen. Fährtickets für die Überfahrt nach La Gomera erhält man im Hafenbüro direkt am Fähranleger. Bei Mitnahme eines Autos ist vorherige Reservierung ratsam.

Mit der Armas-Fähre um 8.45 Uhr ging es ab Fährhafen Los Cristianos los in Richtung Gomera. Die Überfahrt zwischen den beiden Inseln dauert knapp 1 Stunde. Die Schnellfähren sind nur wenig schneller. Von der Fähre aus bietet sich ein beeindruckender Blick zurück nach Teneriffa mit dem alles überragenden Berg "Pico del Teide".
Schon vor der Einfahrt in den Hafen von San Sebastian de La Gomera weckt das Panorama der Insel und der Inselhauptstadt das Interesse der Passagiere auf der Autofähre.

Mit dem Mietwagen geht es dann auf der gut ausgebauten TF-713 auf zahlreichen Serpentinen hinauf ins zentrale Bergland. Immer wieder bieten sich atemberaubende Blicke zurück nach San Sebastian de La Gomera und in die Täler des Gebirgsmassivs. Anfangs im Südosten der Insel ist die Landschaft noch vergleichsweise karg. Das ändert sich jedoch, je weiter man in die Berge in Richtung Parque Nacional de Garajonay fährt.

Immer wieder gibt es links und rechts der in den Nationalpark führenden Carretera Dorsal kleine Parkbuchten, von denen man Ausblicke auf die Täler, z.B. ins Tal von Chejelipes mit dem Stausee Embalse de Chejelipes, hat. Die Straße wird von meterhoher Baumheide gesäumt.

Die Straße TF-713 schlängelt sich auf dem Grat des Gebirgsrückens weiter in Richtung Inselmitte. Die für diese Gegend typischen Felsdome prägen das Landschaftsbild. Die Roques, z.B. der direkt an der Straße gelegene Roque de Agando (1250 m) und die nördlich der Straße gelegenen Felsmonolithen Roque de la Zarcita, Roque de Ojila und Roque de Carmona sind Füllungen ehemaliger Vulkanschlote. Das härtere Vulkangestein blieb stehen, während weicheres Gestein im Laufe der Jahrmillionen durch Erosion abgetragen wurde.

Seit 1981 steht die Bergwelt rund um den 1487 Meter hohen Garajonay unter Naturschutz. Der Parque Nacional de Garajonay wurde 1986 zum UNESCO Weltkulturerbe erhoben. Das unter strengem Schutz stehende Areal macht etwa 10 Prozent der gesamten Inselfläche aus. Die Attraktion des Nationalparks sind die hier noch vorhandenen Lorbeerwälder (Laurisilva). Mehrere verschiedene Arten des Lorbeerbaumes kommen hier vor. Unterscheiden kann diese der Kenner anhand der Blattform und der Größe.



Auch wenn die Zeit auf den Ein-Tages-Trip knapp ist, halten Sie an passender Stelle einmal an und wandern Sie mal ein Stück hinein in das üppige Grün der Nationalparkwälder. In der Fayal-Brezal-Zone prägen Lorbeer, Baumheide und Gagelbaum die Landschaft. Im Schatten der Bäume läßt es sich auch bei höheren Temperaturen entspannt wandern.

Arure, das Tor zum Valle Gran Rey, liegt auf knapp 1000 Metern Höhe. Ein Mirador bietet Ausblick auf das kleine Dorf Tagaluche an La Gomeras Westküste. Von hier aus kann man hinunter in das Dorf oder auch hinüber ins Valle Gran Rey wandern.
Ein Stück und einen Tunnel weiter bietet sich vom Mirador del Palmarejo ein erster atemberaubender Blick auf das 'Tal des großen Königs' - das Valle Gran Rey. Lanzarotes Inselkünstler César Manrique hat diesen Aussichtspunkt entworfen.

Das Valle Gran Rey besteht aus mehreren Orten. Typisch für den oberen Teil sind die sich weit die Hänge hinaufziehenden Terrassenfelder. Leider sind heute viele davon nicht mehr bewirtschaftet.

Im mittleren Teil des Tales haben sich in der Gegend von El Guro verschiedene Künstler niedergelassen. Dieser Teil des Valle Gran Rey besticht durch sein üppiges Grün.
Der untere Teil des Tales weites sich nur langsam hinunter zum Meer.

In Playa de la Calera gruppieren sich einige Häuser entlang des gleichnamigen dunklen Sandstrandes. Im Winter ist hier jedoch oft nicht viel von der dunklen Sandpracht zu sehen. Dann vermiesen kräftige Brandung und Steine den Sonnenanbetern das Strandvergnügen.
Hier unten und in Richtung des Hafens gibt es auch einige Hotels, mittlerweile auch für Pauschalurlauber.

Vueltas, das Hafenviertel, befindet sich am östlichen Rand des Tales. Der Hafen wurde in den letzten Jahren mit EU-Mitteln ausgebaut. Mittlerweile legt hier auch eine Schnellfähre von Teneriffa kommend hier an.
Direkt neben dem Fischerhafen gibt es auch einen kleinen dunklen Sandstrand. Dieser ist bei den Einheimischen recht beliebt.
Wen mittlerweile der Hunger plagt, findet hier an der Küste genügend Restaurants und Bars.

Weiter geht es wieder das Valle Gran Rey hinauf bis nach Arure. Hier zweigt eine Straße in östlicher Richtung ab, die auf einer Hochebene in etwa 1000 Metern Höhe in Richtung des markanten Tafelberges Fortaleza verläuft. Das erste der drei Dörfer auf dieser Hochebene ist Las Hayas. Am Rande des Fayal-Brezal-Waldes liegen die Häuser des Ortes verstreut zwischen zahlreichen Palmen.

Die kleine Kirche liegt etwas oberhalb des Ortes. Von hier oben bietet sich ein imposanter Blick über die Hochebene bis hinüber an die Südwestküste der Insel.

Das nächste Dorf etwa 4 Kilometer weiter ist El Cerado. Hier befindet sich das Töpferzentrum der Insel. Entlang der Straße findet man verschiedene Töpfereien deren Inhaberinnen ihre dunklen Schalen und Gefäße nach Art der Ureinwohner ohne Töpferscheibe herstellen. Wer mag, kann ihnen bei der Arbeit zuschauen und natürlich auch ein inseltypisches Tongefäß erstehen.

Am Ortsausgang sind noch Spuren des Brandes aus dem Spätsommer des Jahre 2007 zu erkennen. Einige Hektar Landschaft waren vom Brand betroffen. Dieser hatte bei weitem nicht die Ausmaße wie die schrecklichen Waldbrände auf den Nachbarinseln Teneriffa und Gran Canaria.

Chipude, der dritte Ort auf der Hochebene am Südrand des Nationalparks, liegt am Fuße des Tafelberges Fortaleza (1241 Meter). Zu Zeiten der Ur-Gomeros war der Berg heilig. Diverse Funde von Gegenständen zeugen von der Bedeutung für die Altkanarier. Die Gegend wird gern von Wanderern durchstreift. Hier kreuzen sich verschiedene Wanderwege in die Täler der Südseite der Insel La Gomera.
Im Winter kann es hier oben empfindlich kühl und neblig sein. Dann zeigt sich, ob die Vorbereitung auf die Wanderung gut war und die passende Kleidung zur Wanderausrüstung zählt.

An der Plaza rund um die kleine Dorfkirche findet der Wanderer bzw. Autotourist auch zwei Bars. Die Bar Sonia bietet gutes und preiswertes Essen in typischem Ambiente.
Von der Terrasse an der Kirche hat man bei entsprechendem Wetter eine beeindruckende Rundsicht über die Südseite der Insel La Gomera.

Chipude Chipude

Weiter geht es dann an Igualero vorbei bis zur Carretera Dorsal TF-713 und dort einige Kilometer in Richtung San Sebastian. Nach links zweigt dann die Straße in Richtung Hermigua ab. Über eine kurvenreiche Straße geht es entlang am östlichen Rand des Nationalparks hinüber in den nordöstlichen Teil der Insel - ins Tal von Hermigua. Je weiter nördlich es geht, desto grüner wird die Landschaft.

Auch hier befindet sich ein bei Wanderern beliebtes Areal in der Gegend um El Cedro. Gut ausgeschilderte Wanderwege erschließen hier den nordöstlichen Teil des Parque Nacional de Garajonay.

Das langgestreckte Tal von Hermigua wird von Bananenplantagen und Obstanbau beherrscht. Bis hinunter ans Meer ziehen sich die landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Im Ort gibt es einige kleinere Pensionen und zahlreiche Fincas und Ferienhäuser. Bei Individualurlaubern ist das Tal recht beliebt.

Der steinige Strand an der Nordostküste lädt nicht gerade zum Baden ein. Die hier vorhandenen starken Strömungen machen besonders im Winter das Schwimmen im Meer lebensgefährlich. Wer dennoch nicht auf ein Bad verzichten will, sollte das Meerwasserschwimmbecken nutzen.

Hermigua Hermigua

Die nächsten Kilometer führt die Straße nahe der Küste entlang - eine Seltenheit auf der bergigen Insel - hinüber nach Agulo.

Von der Straße nach Vallehermoso aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Ort und bei guter Sicht auch einen Panoramablick zur Nachbarinsel Teneriffa mit dem alles überragenden Pico del Teide.

Zurück auf der TF-711 über Hermigua wird in ca. 30 Minuten wieder die Inselhauptstadt San Sebastian de La Gomera erreicht.



San Sebastian de La Gomera - Inselhauptstadt und Hafenstadt - bietet nicht allzu viel Sehenswertes. Rund um die Plaza de la Constitución gibt es einige ältere Häuser mit den typisch kanarischen Holzbalkonen. Das alte Zollhaus aus dem 17. Jahrhundert beherbergt heute die Touristeninformation und ein kleines Museum. In einer Ausstellung wird an den Aufenthalt von Christoph Kolumbus auf seinem Weg zur Entdeckung Amerikas erinnert. Auf dem Innenhof kann man den Kolumbusbrunnen besichtigen. Hier soll Kolumbus seine Wasservorräte aufgefüllt haben. Seitdem wird behauptet: Mit diesem Wasser wurde Amerika getauft.

Mit der 17 Uhr Fähre geht es dann zurück nach Teneriffa. Ganz wichtig ist es, rechtzeitig, also mindestens 30 Minuten vor Abfahrtszeit der Fähre, wieder am Fähranleger zu sein. Speziell die Armas-Fähren nehmen es mit der Abfahrtszeit nicht ganz so genau und legen schon mal einige Minuten früher ab!


An einem Tag kann man die Insel natürlich nicht komplett erkunden. Für einen groben Überblick reicht es jedoch und die Tagestour macht dann Appetit auf mehr - einen Urlaub auf La Gomera.

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