Die schönsten Feste auf Teneriffa
Es gibt nicht wenige Teneriffa-Urlauber, die ihre Ferien so legen, dass sie das eine oder andere traditionelle Fest in ihren Aufenthalt mit einbeziehen können. Und davon gibt es nicht wenige, aber jedes ist anders. Jede noch so kleine Gemeinde feiert ihren Heiligen mindestens einmal im Jahr, doch es gibt noch 1000 Gründe mehr, um ein Fest feiern zu können - und das tun die Tinerfeños zu gerne. Die erwähnten Feste zählen entweder zu schönsten, aber auch zu interessantesten.
Los Silos: Entweder eine Woche vor dem Fest in Buenavista del Norte oder eine Woche später werden hier die Tiere gesegnet. Aber wesentlich älter ist diese Los-Silos-Romeria zu Ehren des heiligen Antonios. Man weiß, dass dieses Fest bereits im Jahre 1748 gefeiert wurde. Hier steht auch heute noch der religiöse Ursprung im Mittelpunkt, nämlich der kirchliche Segen für das Vieh, um dieses vor allen Gefahren zu bewahren und ihm reichlich Nachwuchs zu bescheren. Eines hat sich in den letzten Jahren in Los Silos aber doch verändert. Neben Ziegen, Schafen, Kühen und Schweinen waren, werden jetzt auch Haustiere - vom Hofhund bis zum Papagei - zum segnen gebracht. Aber auch sonst kommen die Besucher nicht aus dem Staunen heraus, welche exotischen Tiere in den Häusern Teneriffas gehalten werden. Nicht zu vergessen sind jedoch die Pferde, die vor dem Segen putzige Tänze aufführen müssen, während sich nach dem Segen der Himmel verdunkelt, wenn die unzähligen Brieftauben aufgelassen werden. Auch hier kommt die Unterhaltung nicht zu kurz, aber eben nicht so gigantisch, sondern eher traditionell, mit herrlich gekleideten Tanz- und Folkloregruppen und einem großen Angebot echter kanarischer Handwerkerkunst. Eine ideale Gelegenheit, um sich mit typischen Souvenirs einzudecken, die auch tatsächlich auf den Kanaren hergestellt wurden. Aber bitte beachten: Der genaue Zeitpunkt der Feste wird jedes Jahr neu festgesetzt, entweder Mitte Januar oder gegen Ende. Informationen gibt jedes Touristenbüro.
Die Legende
Der Anlass ist eine Legende: 1393 entdeckten zwei Guanchen am "Socorro"-Strand von "Chimisey", damals Teil des Guanchen-Königreiches "Menceycato Guímar", eine Holzstatue der Jungfrau Maria, die von einem Schiff gefallen und an Land gespült worden sein soll. Auf Anweisung ihres Königs huldigten die Guanchen dieser Statue, die sie "Chaxiraxi", "Herrscherin der Welt", nannten. Die katholische Kirche machte die Jungfrau zur Schutzpatronin aller kanarischen Inseln und benannte sie "Virgen de la Candelaria".
Schauspiel und Wallfahrt Die Feiern zu Ehren der Jungfrau werden mit viel Folklore auf der "Plaza de la Patrona" durch Musikgruppen aller Inseln eröffnet. Rund herum sind Marktbuden aufgebaut, die Devotionalien, Souvenirs und unglaublichen Kitsch zum Verkauf anbieten. Besser sind da auf jeden Fall die vielen Imbissbuden mit Spezialitäten aller kanarischen Regionen. Und für die Kinder wird immer ein kleiner Rummelplatz eröffnet. Ein absoluter Höhepunkt am Vorabend des eigentlichen Feiertags ist die Aufführung eines spektakulären Schauspiels unter dem Titel die "Legende der Jungfrau von Candelaria". Gespielt wird um eine abgesperrte Zone vor der Basilika, in deren Mitte ein riesiger Sandplatz aufgeschüttet wurde. Die Zuschauer drängen sich in mehreren Reihen um die Abgrenzung. Wer dieses Ereignis genau verfolgen möchte, muss sich sehr rechtzeitig einfinden. Um 20 Uhr marschieren die Honoratioren der Stadt und der Inseln und natürlich die Geistlichen in vollem Ornat ein. Dies ist auch das Zeichen, dass jetzt die Glocken läuten und alle Zuschauer in Richtung Hauptportal der Basilika schauen, wo die etwa zwei Meter große und unglaublich schwere heilige Jungfrau in einem Glaskasten unter Mühen herausgefahren wird. Quer durch die Zuschauer, die sich ununterbrochen bekreuzigen, wird sie dann an das andere Ende der "Plaza de la Patrona" gefahren, und ein Sprecher fordert die Zuschauer lautstark auf, sie mit dem Ruf "Viva la Virgen" zu begrüßen. Die Zuschauer lassen sich nicht lange bitten, um in einem völligen Durcheinander ihre Heilige zu begrüßen, und zwar so lange, bis plötzlich seltsame Gestalten, in Felle gehüllt, also Guanchen-Hirten, eine Ziegenherde auf den Platz treiben. Zwei der in Ziegenfell gekleideten Hirten, nähern sich ängstlich und zögernd der "Virgen", erschrecken furchtbar, rennen weg, kommen aber neugierig wieder zurück, um dann ihren König zu holen, den "Mencey". Dieser ist auch nicht der Mutigste, denn er bringt gleich seinen ganzen Stamm mit - ein wirklich schönes Bild der Darstellung der Ureinwohner Teneriffas. Besonders putzig, die vielen in Felle gekleidete Kinder. Warum auch immer, der "Mencey" bläst in ein großes Muschelhorn, dessen Töne die Ziegen in die Flucht jagen. Die Fell-Guanchen fallen jetzt vor der Statue auf die Knie und beten - ob die Guanchen tatsächlich und überhaupt gebetet haben, das weiß niemand. Doch danach folgt ein weiteres Spektakel, der Hirtensprung, eine alte Tradition der Fortbewegung an steilen Berghängen und zum Überspringen stacheliger Büsche oder großer Steine. Nach diesem Gehüpfe beginnt die Prozession durch die Stadt, an der Spitze die "Virgen", die lautstark bejubelt wird. Nach der Prozession gehört die Stadt jedoch wieder den vielen Musikanten, die bis in den frühen Morgen spielen. Am nächsten Morgen findet dann ein feierlicher Gottesdienst mit anschließender Prozession statt. Dies ist dann das Ende der religiösen Feierlichkeiten - und die große, farbenfreudige Romería, Kirchweih, beginnt. Dieses Fest ist einmalig auf den gesamten Kanaren. Wer Mitte August seinen Urlaub auf Teneriffa verbringt, darf sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Es zeigt wie kein anderes, wie Legende, christlicher Glaube und ausgelassenes Feiern keine Widersprüche sind, sondern Alltags-Philosophie der Menschen auf Teneriffa.
Januar
Fiestas zu Ehren von San Antonio Abad in Buenavista del Norte und Los Silos
Buenavista del Norte: Der Heilige Antonio ist der Schutzpatron aller Tiere, die einmal im Jahr gesegnet werden sollen, und dann ist das Teno-Gebirge von Ziegen, Schafen und Kühen praktisch leergefegt. Die Bauern haben ihr Vieh zusammengetrieben und sind mit ihren Herden nach Buenavista del Norte gezogen. Nicht ohne weiteren Grund, denn die Fiesta ist eigentlich eine Romeria, also eine Pilgerreise. Auf keinem anderen Fest der Kanaren kann man so viele Tiere auf einmal sehen. Es ist herrlich anzusehen, wie die Bauern versuchen, ihre Herden beisammen zu halten - aber irgendwie schaffen sie es immer. Höhepunkt des Festes ist ein grandioser Umzug mit prachtvoll geschmückten Wagen, die meist von Ochsen gezogen werden. Von den Wagen herunter werden rücksichtslos Kartoffeln, matschige Bananen, aber auch hart gekochte Eier geworfen, was man manchen Zuschauer auch ansieht. Sehr vorsichtig dagegen werden die Zuschauer von den Wagen verwöhnt, auf denen Fleisch und Sardinen gegrillt werden. Den Schluss des Festzuges bilden Pferdegruppen, mit Reitern, die in wunderbaren Trachten versuchen, ihre Pferde im Zaum zu halten. Trotz religiösem Hintergrund steht für viele Teilnehmer die Erhaltung der Traditionen im Vordergrund - und natürlich das Vergnügen. Besucher seien gewarnt, denn jedes Jahr verzögert sich der Umzug meist um Stunden. Man sollte die Wartezeit jedoch nutzen, um die vielen gastronomischen Angebote zu probieren, dann wird es ein unvergesslicher Urlaubstag werden - garantiert.Los Silos: Entweder eine Woche vor dem Fest in Buenavista del Norte oder eine Woche später werden hier die Tiere gesegnet. Aber wesentlich älter ist diese Los-Silos-Romeria zu Ehren des heiligen Antonios. Man weiß, dass dieses Fest bereits im Jahre 1748 gefeiert wurde. Hier steht auch heute noch der religiöse Ursprung im Mittelpunkt, nämlich der kirchliche Segen für das Vieh, um dieses vor allen Gefahren zu bewahren und ihm reichlich Nachwuchs zu bescheren. Eines hat sich in den letzten Jahren in Los Silos aber doch verändert. Neben Ziegen, Schafen, Kühen und Schweinen waren, werden jetzt auch Haustiere - vom Hofhund bis zum Papagei - zum segnen gebracht. Aber auch sonst kommen die Besucher nicht aus dem Staunen heraus, welche exotischen Tiere in den Häusern Teneriffas gehalten werden. Nicht zu vergessen sind jedoch die Pferde, die vor dem Segen putzige Tänze aufführen müssen, während sich nach dem Segen der Himmel verdunkelt, wenn die unzähligen Brieftauben aufgelassen werden. Auch hier kommt die Unterhaltung nicht zu kurz, aber eben nicht so gigantisch, sondern eher traditionell, mit herrlich gekleideten Tanz- und Folkloregruppen und einem großen Angebot echter kanarischer Handwerkerkunst. Eine ideale Gelegenheit, um sich mit typischen Souvenirs einzudecken, die auch tatsächlich auf den Kanaren hergestellt wurden. Aber bitte beachten: Der genaue Zeitpunkt der Feste wird jedes Jahr neu festgesetzt, entweder Mitte Januar oder gegen Ende. Informationen gibt jedes Touristenbüro.
Mai
Fronleichnam in La Orotava: Fest der Superlative
Ob man gläubig ist oder nicht, Orotava darf man an Fronleichnam nicht versäumen. Die Einwohner der Stadt überschlagen sich mit ihren kreativen Fähigkeiten, um vor dem Rathaus einen Sandteppich mit der unglaublichen Größe von fast 860 Quadratmetern zu legen. Doch nicht nur hier, am gesamte Prozessionsweg hat man kleinere und größere Sand-, aber auch Blumenteppiche geschaffen, die in ihrer Farbenpracht und ihren filigranen Motiven wohl einmalig sind. Der Teppich vor dem Rathaus wurde 2007 gar in das Guiness - Buch der Rekorde aufgenommen. Die Geschichte der berühmten Teppiche von La Orotava soll bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückgehen, entstanden aus einfachsten Ornamenten, die einst auf die Straße gemalt wurden. Ganz anders heute: Von der Kirche La Concepción bis zum Rathaus ist die ganze Stadt ein einziges Kunstwerk, das Tausende von Menschen sehen möchten. Deshalb empfiehlt es sich, schon früh am Morgen in die Stadt zu kommen, um Fotos zu machen, die Zeuge traditioneller Teneriffa-Kunst sein werden. Später hat man kaum noch Chancen, die Kunstwerke fotografieren zu können, denn die Prozession bewegt sich auf den Teppichen, die dadurch in Sekunden zerstört werden. Dann, als würde man einen Schalter umlegen, beginnen sofort nach der Prozession die weltlichen Feierlichkeiten bis in den frühen Morgen.Juni
Mitte Ende Juni findet bereits wieder ein riesiges Fest statt, dessen kompletter Name "Romeriá zu Ehren von San Isidro Labrador und Santa María de la Cabeza" lautet. Es ist, da sind sich viele einig, das bunteste und traditionellste Fest auf den gesamten Kanaren, mit Sicherheit aber ist der Umzug kaum zu übertreffen. Es wuselt überall von Menschen in den schönsten Trachten Teneriffas, und ihre Kunst des grandiosen Schmückens zeigen die La Orotaver jetzt an ihren Festwagen, die von ebenfalls geschmückten Ochsen gezogen werden. Niemand wird einem widersprechen, wenn man behauptet, dass dies ein unglaublich beeindruckendes Erlebnis ist. Die immer wieder sich erhebenden Sprechchöre: "Viva San Isidro!" werden noch lange in den Ohren nachklingen. Für die jungen Mädchen ist die "Batalla de Flores", was eigentlich Blumenschlacht heißt, aber ein Schönheitswettbewerb ist, das Größte. In ebenfalls wunderschön geschmückten Wagen fahren sie zur Begutachtung mehrmals um die Plaza - immer von großem Beifall begrüßt. Die "Schlacht" beschränkt sich darauf, dass die Mädchen die Zuschauer mit Konfetti und Luftschlangen bewerfen. Damit sich auch die Zuschauer wehren können, wird vor der Rundfahrt allerlei Munition aus Papier verteilt, die dann den Mädchen um die Ohren und die schönen Frisuren fliegt. Und das schönste Mädchen darf sich dann als Siegerin der "Blumenschlacht von La Orotava" bezeichnen. Bereits einen Tag später wird ein weiteres großes Fest begangen, der "Día de la Ganaderia", der Tag der Viehzüchter. Von überall her kommen Bauern in den Vorort von La Orotava, Las Dehesas, um ihre Tiere segnen zu lassen und um die schönsten einer Rasse zu küren. Am besten ist es, man erkundigt sich im Hotel oder im Tourismus-Büro nach einem gedruckten Programm, das es auch in deutscher Übersetzung gibt. Wer also im Juni seinen Urlaub auf Teneriffa verbringt, sollte wenigstens einen Fest-Tag in La Orotava nicht entgehen lassen.Juni
Die "Noche de San Juan" - ein wahrhaft mystisches Fest
Nach wochenlangen Vorbereitungen werden an unzähligen Stränden Teneriffas riesige Holzhaufen geschichtet. Untrügliches Zeichen, dass die kürzeste Nacht des Jahres heftig gefeiert wird. Eigentlich liegt der Ursprung dieser Feiern in der Johannisnacht, um jedoch den längsten Tag des Jahres zu genießen, findet es immer eine Woche vor dem 24. Juni, Tag der eigentlichen Johannisnacht, statt. Schon in den frühen Abendstunden zieht es ganze Familienverbände an den jährlich gleichen Platz - ausgerüstet mit Unmengen an Essen und Getränken. Vor allem die jungen Leute nutzen den Tag, um hier zu zelten, denn nur dann ist auch das wildeste Zeltlager erlaubt. Es sei erwähnt, dass wildes Zelten in Teneriffa sonst nicht erlaubt ist. Bis kurz vor Mitternacht wird getanzt und im Schein der brennenden Holzstapel gesungen, gegessen und natürlich viel getrunken. Man erzählt sich Geschichten vergangener "Noches de San Juan" und auch viel über Mythen dieser Nacht. Punkt Mitternacht steigt dann der Meeresspiegel etwas an, dann folgt das traditionelle Bad im Meer, um dem Streben der Menschen nach Glück, Gesundheit und Schönheit Nachdruck zu verleihen. Überhaupt glauben noch viel Tinerfeños an die Kraft dieser Nacht in solch wichtigen Dingen wie Liebe, Gesundheit und geistiger Erneuerung. Die älteren Menschen haben auf Zetteln ihre Sorgen und Nöte geschrieben, die sie ins Feuer werfen, damit die Sorgen für immer verbrennen. Eher den Guanchen zugeordnet wird der mutige Sprung der frisch verliebten Paare durch das Feuer, um Zusammenhalt und ewige Liebe zu demonstrieren. Es ist wirklich noch einer der Tage, an man erkennt, dass der Aberglaube nie aus den Seelen der Einheimischen verschwunden ist. Wer in dieser Nacht als Urlauber einen Strandspaziergang macht, der wird schnell eine Gruppe finden, die um das Feuer sitzt und auch Fremde gerne zum einem Gläschen oder gar zum Mitessen einlädt. Doch ein wenig Spanisch sollte man schon können, erstens freut es die Tinerfeños immer, wenn man ein wenig ihre Sprache beherrscht, und zweitens versäumt man viele interessante Gespräche.Juli
Puerto de la Cruz: Große Fiesta für die Beschützerin der Fischer
Jedes Jahr am 17. Juli wird die Virgen del Carmen, Schutzheilige der Fischer, durch ein großes Fest geehrt, das einen breiten Bogen zwischen Tradition und Jahrmarkt spannt. Ein Fest der gläubigen Einheimischen inmitten einer Touristenhochburg, zwischen knappen Bikinis und dickbäuchigen Urlaubern, ist immer ein Spagat, den die Organisatoren so gut es geht auch bewältigen. Einst beteten die Frauen der Fischer zur Madonna um eine gesunde Rückkehr ihrer Männer und für einen ausreichenden Fang. Manche der Fischersfrauen tun dies heute noch - auch an diesem Tag, um am frühen Morgen in der Kirche in Ruhe beten zu können. Denn mehr und mehr hat sich der große Rummel schon in den Vormittag verlegt, und so ist aus einem religiösen Tag ein weltlicher geworden. Von überall her strömen die Menschen, Parkplätze gibt es so gut wie keine mehr. Während an der Plaza del Charco noch traditionell Kakao mit gebackenen Leckereien verteilt werden und die Messen noch gelesen werden, fließt anderswo bereits der Alkohol in Strömen. Anderswo, das vor allem die Gegend um den Hafen, wo die die Einheimischen bereits ihre Grills anwerfen, um für entsprechende Grundlagen für den restlichen Tag zu schaffen. Die Feierlaune ist ansteckend. Kein Tourist wird sich ihr entziehen können. Deshalb gilt: Wer dieses Fest besucht, muss sich einfach in dieser Feierlaune treiben lassen - man wird es nie vergessen. Nachmittags finden dann im Wasser des Hafen verschiedene Spiele der Jugend statt, die für große Heiterkeit beim Publikum sorgen. Erst am späteren Nachmittag wird es etwas ruhiger. Dann wird die Schutzpatronin Virgen del Carmen unter klerikalen Gesängen in feierlicher Prozession in Richtung Hafen getragen, um dann mit einem Boot bis zur Punta Brava gefahren zu werden. Im Hafen zurück, wird sie wieder an ihren angestammten Platz in der Kirche gebracht, während die dichtgedrängten Festbesucher auf das große Feuerwerk warten. Gefeiert wird aber bis die ersten Sonnenstrahlen die Nacht vertrieben haben.August
Garachico: ein Volksfest für den heiligen San Roque
Am 16. August kann man erleben, wie herrlich ausgelassen die Einwohner von Garachico mit ihren Gästen feiern können. Doch vor der Feier kommt die Prozession, wo die Statue des Heiligen von der Küste herauf zur Kirche getragen wird, um in einer prunkvollen Messe die Huldigung zu erfahren. Danach geht die Prozession weiter hinunter zum Hafen, um die bereits wartenden herrlich dekorierten Wagen, von Ochsen gezogen, abzuholen, die der Statue unter dem Jubel der Gläubigen durch die schmalen Gassen der Altstadt folgen. Die ganze Prozession erinnert jetzt stark an einen Karnevalsumzug, denn von den etwa 70 Festwagen herunter werden an die Menschen an der Straße Leckereien verteilt. Erinnerung an die Zeiten, als einmal im Jahr die Reichen Lebensmittel an die Armen verteilt haben. Doch kaum hat sich die Prozession aufgelöst, gibt es kein Halten mehr: Feiern bis zum Morgengrauen ist angesagt. Wer dieses Fest besucht, wird nicht nur in die Feierlichkeiten umgehend integriert, sondern muss auch seine Trinkfestigkeit unter Beweis stellen.August
Die Fiesta der schwarzen Madonna in Candelaria
Was für ein Spektakel am 14. und 15. August eines jeden Jahres in Candelaria, wenn sich etwa 300.000 Menschen auf den Weg in die Stadt machen. Aus ihrem Glauben heraus pilgern die Menschen über uralte Trampelpfade, um ihrer Schutzheiligen, der "Virgen de Candelaria", zu huldigen. Zum Teil auch noch mit wunderbar geschmückten Wagen, die von Ochsen gezogen werden.Die Legende
Der Anlass ist eine Legende: 1393 entdeckten zwei Guanchen am "Socorro"-Strand von "Chimisey", damals Teil des Guanchen-Königreiches "Menceycato Guímar", eine Holzstatue der Jungfrau Maria, die von einem Schiff gefallen und an Land gespült worden sein soll. Auf Anweisung ihres Königs huldigten die Guanchen dieser Statue, die sie "Chaxiraxi", "Herrscherin der Welt", nannten. Die katholische Kirche machte die Jungfrau zur Schutzpatronin aller kanarischen Inseln und benannte sie "Virgen de la Candelaria".
Schauspiel und Wallfahrt Die Feiern zu Ehren der Jungfrau werden mit viel Folklore auf der "Plaza de la Patrona" durch Musikgruppen aller Inseln eröffnet. Rund herum sind Marktbuden aufgebaut, die Devotionalien, Souvenirs und unglaublichen Kitsch zum Verkauf anbieten. Besser sind da auf jeden Fall die vielen Imbissbuden mit Spezialitäten aller kanarischen Regionen. Und für die Kinder wird immer ein kleiner Rummelplatz eröffnet. Ein absoluter Höhepunkt am Vorabend des eigentlichen Feiertags ist die Aufführung eines spektakulären Schauspiels unter dem Titel die "Legende der Jungfrau von Candelaria". Gespielt wird um eine abgesperrte Zone vor der Basilika, in deren Mitte ein riesiger Sandplatz aufgeschüttet wurde. Die Zuschauer drängen sich in mehreren Reihen um die Abgrenzung. Wer dieses Ereignis genau verfolgen möchte, muss sich sehr rechtzeitig einfinden. Um 20 Uhr marschieren die Honoratioren der Stadt und der Inseln und natürlich die Geistlichen in vollem Ornat ein. Dies ist auch das Zeichen, dass jetzt die Glocken läuten und alle Zuschauer in Richtung Hauptportal der Basilika schauen, wo die etwa zwei Meter große und unglaublich schwere heilige Jungfrau in einem Glaskasten unter Mühen herausgefahren wird. Quer durch die Zuschauer, die sich ununterbrochen bekreuzigen, wird sie dann an das andere Ende der "Plaza de la Patrona" gefahren, und ein Sprecher fordert die Zuschauer lautstark auf, sie mit dem Ruf "Viva la Virgen" zu begrüßen. Die Zuschauer lassen sich nicht lange bitten, um in einem völligen Durcheinander ihre Heilige zu begrüßen, und zwar so lange, bis plötzlich seltsame Gestalten, in Felle gehüllt, also Guanchen-Hirten, eine Ziegenherde auf den Platz treiben. Zwei der in Ziegenfell gekleideten Hirten, nähern sich ängstlich und zögernd der "Virgen", erschrecken furchtbar, rennen weg, kommen aber neugierig wieder zurück, um dann ihren König zu holen, den "Mencey". Dieser ist auch nicht der Mutigste, denn er bringt gleich seinen ganzen Stamm mit - ein wirklich schönes Bild der Darstellung der Ureinwohner Teneriffas. Besonders putzig, die vielen in Felle gekleidete Kinder. Warum auch immer, der "Mencey" bläst in ein großes Muschelhorn, dessen Töne die Ziegen in die Flucht jagen. Die Fell-Guanchen fallen jetzt vor der Statue auf die Knie und beten - ob die Guanchen tatsächlich und überhaupt gebetet haben, das weiß niemand. Doch danach folgt ein weiteres Spektakel, der Hirtensprung, eine alte Tradition der Fortbewegung an steilen Berghängen und zum Überspringen stacheliger Büsche oder großer Steine. Nach diesem Gehüpfe beginnt die Prozession durch die Stadt, an der Spitze die "Virgen", die lautstark bejubelt wird. Nach der Prozession gehört die Stadt jedoch wieder den vielen Musikanten, die bis in den frühen Morgen spielen. Am nächsten Morgen findet dann ein feierlicher Gottesdienst mit anschließender Prozession statt. Dies ist dann das Ende der religiösen Feierlichkeiten - und die große, farbenfreudige Romería, Kirchweih, beginnt. Dieses Fest ist einmalig auf den gesamten Kanaren. Wer Mitte August seinen Urlaub auf Teneriffa verbringt, darf sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Es zeigt wie kein anderes, wie Legende, christlicher Glaube und ausgelassenes Feiern keine Widersprüche sind, sondern Alltags-Philosophie der Menschen auf Teneriffa.